zweiten Stock und hatte einen kleinen Balkon, von dem
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ich eine schöne Aussicht auf den größten Teil des Hafens
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hatte. Die Lage begeisterte mich, und da ich sogar eine
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äußerst gut funktionierende Klimaanlage im Zimmer
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hatte, war ich erstmals seit mehreren Tagen mit meiner
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Unterbringung zufrieden, obwohl die Ausstattung des
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Badezimmers für mich wiederum unzureichend war.
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Sehr positiv überraschte mich indes das vorzügliche
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Abendessen, das man uns im Hotel servierte. Außerdem
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war ich hoch erfreut, als sich an diesem Abend wieder die
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Runde, die schon einmal in Chania den Tisch geteilt
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hatte, zusammen fand. Silke, der ich am Strand von Vai
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vergebens versucht hatte, näher zu kommen, war wieder
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so verschlossen und zurückhaltend, wie ich es schon oft
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erlebt hatte, und ich war nicht im Stande, sie aus ihrem
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Schneckenhaus herauszuholen. So zog ich es vor, mit den
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anderen beiden Damen zu plaudern, die sehr sympathisch
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und aufgeschlossen waren. Dies lenkte mich ein wenig
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von dem Kummer ab, den mir Silke bereitete. Trotzdem
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erschien mir die Situation, in der ich mich nun befand,
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grotesk. Ich war von drei Frauen umgeben, von denen ich
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den Eindruck hatte, dass sich alle für mich interessierten.
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Mit denen, die mir weniger zusagten, plauderte ich um
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die Wette und meine Favoritin saß stumm dabei und
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hörte uns zu.
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Als die Tafel aufgehoben war, stellte sich die Frage, wie
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wir unseren weiteren Abend verbringen sollten. Die drei
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Damen hatten offensichtlich schon vorher untereinander
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abgesprochen, gemeinsam einen Bummel durch das
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nächtliche Sitia zu machen. Eine der beiden Freundinnen
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sprach mich an, ob ich mich ihnen anschließen wolle. Da
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ich die Frage fast erwartet hatte, willigte ich sofort ein,
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und wir zogen los.
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Sitia ist kleiner Ort am Meer mit einem unbedeutenden
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Fischerhafen und liegt nicht an einer der Hauptrouten des
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kretischen Fremdenverkehrs. Somit hat sich in Sitia noch
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etwas vom ursprünglichen, griechischen Flair erhalten.
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Zu der Jahreszeit, als wir dort waren, sah man kaum noch
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Touristen auf der Promenade und in den Tavernen. Daher
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waren wir vier fast die einzigen, die am Hafen entlang
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schlenderten.
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An der Art der Kommunikation änderte sich auf unserem
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nächtlichen Streifzug nichts. Silke beteiligte sich nur
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wenig an unseren Gesprächen, die anfänglich unsere
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Berufe zum Thema hatten. Von der Unsportlichen wusste
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ich bereits, dass sie als Betriebswirtin im Bereich der
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Unternehmensberatung tätig war. Die Freundinnen hatten
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